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Klebestreifen

Konzept der Tageseinrichtung für Kinder "Seelkirchen" e.V.

8. Gesundheitskonzept

Gesundheit ist ein wichtiger persönlicher und gesellschaftlicher Wert. Ihre Bedeutung wird oft erst bei Krankheit oder mit zunehmendem Alter erkannt. Auch die WHO (Weltgesundheitsorganisation) definiert Gesundheit als einen „Zustand des vollständigen körperlichen, geistigen und sozialen Wohlergehens und nicht nur das Fehlen von Krankheit oder Gebrechen“.

Kindertagesstätten haben neben dem Elternhaus einen entscheidenden Einfluss auf die gesunde Entwicklung der Kinder. Dabei spielen drei Bereiche eine herausragende Rolle:

  • Eine ausgewogene Ernährung versorgt den Körper mit allen notwendigen Nährstoffen und leistet einen wesentlichen Beitrag zur Leistungsfähigkeit und Gesundheit.
  • Vielfältige Bewegungsmöglichkeiten sind die Voraussetzung für die motorische, emotionale, soziale und kognitive Entwicklung.
  • Entspannung verbessert die Körperwahrnehmung, Kinder können zur Ruhe kommen und schöpfen Kraft für neue Aktivitäten und Lernprozesse.

Gesundheitsförderung in der Kindertagesstätte ist ein Prozess, der die Kinder dazu befähigen soll, ihre Gesundheit eigenverantwortlich zu stärken. Die drei oben genannten Bereiche der Gesundheitsförderung können Kindern hierbei vielfältige Sinneseindrücke vermitteln. Auf diese Weise verbessern sich ihre persönlichen Wahrnehmungs- und Handlungskompetenzen.

8.1 Allgemeine Gesundheitsziele

  •  Wir wollen in unserer Einrichtung nachhaltig gesunde Strukturen und Angebote schaffen und ausbauen. Dabei informieren wir uns regelmäßig über neue Erkenntnisse und Entwicklungen im Bereich der Gesundheitsförderung.
  • Gesundheitsfördernde Maßnahmen werden soweit dies im Alltag möglich ist aktiv umgesetzt.
  • Beschäftigte unserer Einrichtung haben  gute Arbeitsbedingungen und fühlen sich wohl.
  • Eltern werden für eine gesunde Lebensweise sensibilisiert und motiviert, diese auch im eigenen Alltag umzusetzen.
  • Die Kinder übernehmen gesundheitsförderliche Verhaltensweisen, verinnerlichen diese und integrieren sie in den Alltag.

Im Folgenden beschreiben wir nun konkret die einzelnen Bereiche der Gesundheitsförderung in unserer Einrichtung, wobei zu beachten ist, dass die Bereiche miteinander in Wechselwirkung stehen und nur theoretisch einzeln betrachtet werden können.

8.2 Bereiche der Gesundheitsförderung

8.2.1 Ausgewogene Ernährung

Nahrung befriedigt nicht nur körperliche Bedürfnisse, sie trägt entscheidend zu einer gesunden Entwicklung der Kinder bei, denn „gesundes Essen macht starke Kinder“.

Folgende Ziele haben wir uns gesetzt:

  • Die Kinder erleben täglich, dass gesundes Essen lecker sein kann.
  • Die Kinder kennen gesunde Nahrungsmittel und Getränke. Sie können aus einem abwechslungsreichen und ausgewogenen Angebot auswählen.
  • Die Kinder erleben Essen mit allen Sinnen, in einer angenehmen Atmosphäre, bei der die sozialen Kompetenzen gestärkt werden.

Um unsere Ziele zu erreichen, setzen wir folgende Maßnahmen um:

  • Das Frühstück bringen die Kinder von zuhause mit und können es nach Bedarf im Verlauf des Vormittags zu sich nehmen. Hierbei gibt es klar definierte Regeln im Umgang mit Süßigkeiten und sogenannten „Kinderprodukten“.
  • Das tägliche Angebot beinhaltet einen magischen Obst- bzw. Rohkostteller sowie eine Trinkstation mit Wasser und ungesüßtem Tee.
  • Regelmäßig finden ein gemeinsames Frühstück oder ein Themenfrühstück sowie wöchentlich ein Müsli-Tag statt.
  • Kinder, die über Mittag betreut werden, erhalten eine in der Einrichtung frisch zubereitete vollwertige Mahlzeit nach DGE-Standard. Auf die Bedürfnisse der Kinder in Bezug auf ihre Essgewohnheiten gehen wir individuell ein. Hierbei wird selbstverständlich auch auf eventuell vorliegende Allergien, eine diabetische Erkrankung sowie religiöse Aspekte Rücksicht genommen.
  • Im Rahmen dieser gemütlichen Mahlzeit werden Essenswünsche der Kinder von den Erzieherinnen aufgenommen und an die Kochfrauen weitergeleitet. Außerdem hat jedes Kind die Möglichkeit, Wünsche direkt bei den Kochfrauen zu äußern.
  • Am Nachmittag findet gegen 16:00 Uhr  im Rahmen einer Zwischenmahlzeit unsere gemeinsame gruppenübergreifende „Knäcketime“ statt.
  • Zum Erforschen unserer Nahrungsmittel finden themenbezogene Projekte und Ausflüge statt, z.B. Besuch auf dem Bauernhof, Kartoffelanbau, usw.

8.2.2 Vielfältige Bewegungsmöglichkeiten

Sport und Bewegung sind unverzichtbare Bestandteile beim Aufwachsen von Kindern. In der Kindheit haben sie vor allem das Ziel, der natürlichen Lebensfreude der Kinder Raum zu geben und so das Wohlbefinden sowie motorische Fähigkeiten zu stärken und damit eine gesunde Entwicklung zu gewährleisten.

Die Bedeutung der Bewegung geht allerdings noch weit über die körperliche Gesundheit hinaus, denn sie betrifft die Gesamtentwicklung des Kindes hinsichtlich emotionaler, geistiger und sozialer Entwicklungsaspekte.

Den Bereich Bewegung haben wir in unserer Konzeption bereits unter  6.5  (Bildungsbereich Bewegung) aufgegriffen.

8.2.3 Entspannung

Die Lebenssituation unserer Kinder hat sich in den letzten Jahrzehnten stark verändert. Zeitmangel und Leistungsdruck bekommen auch schon die Kleinsten zu spüren, sie müssen heutzutage mit vielen verschiedenen Stressfaktoren zurechtkommen.

Auch im Familienalltag erleben sie oft schwierige Situationen. Diese Belastungssituationen führen auf Dauer zu Stress, wenn kein entsprechender Ausgleich stattfindet.

Manche Kinder suchen sich ihre Entspannung von selbst, andere brauchen dabei Unterstützung. Entspannung tut jedem Kind gut, beruhigt es und gibt ihm neue Kraft und Energie.

Folgende Ziele haben wir uns gesetzt:

  • Kindern und Eltern ist bewusst, dass regelmäßige Entspannung wesentlich zu ihrem Wohlbefinden beiträgt.
  • Kinder erfahren, wie sie individuell zur Ruhe kommen können und nutzen die vielfältigen Möglichkeiten in unserer Einrichtung.
  • Kinder haben Spaß bei Entspannung.
  • Kinder erleben regelmäßige Entspannungszeiträume.

 Um unsere Ziele zu erreichen, setzen wir folgende Maßnahmen um:

  • Eine allgemeine Ruhephase, wie unter 6.4 beschrieben, ist in den Tagesablauf unserer Einrichtung integriert.
  • Jeder Gruppe stehen Ruhebereiche zur Verfügung, die jederzeit genutzt werden können.
  • Auch in unseren Außenanlagen gibt es verschiedene Rückzugsmöglichkeiten, z.B. Laubtunnel, Sonnensegel.
  • Für unsere Entspannungsangebote nutzen wir Materialien wie Chiffontücher, Bohnensäckchen, Igelbälle, Massagehandschuhe, Musik, Entspannungsgeschichten, Federn u.v.m...
  • Jedes Kind wird aktiv von den Erzieherinnen darin unterstützt, seinem individuellen Entspannungsbedarf nachzukommen, z.B. durch Situationswechsel, Gespräche, Vorlesen, Anleitung zum ruhigen Spielen.
  • Einmal pro Woche findet ein angeleitetes Entspannungsangebot statt, darüber hinaus haben die Kinder mehrmals täglich die Möglichkeit, durch z.B. Basteln, Lesezeit, anlassbezogene Entspannungsmomente (Kläppchen-Aktion in der Vorweihnachtszeit, Märchenstunde, etc.) zur Ruhe zu kommen.
  • Einmal pro Woche wird Kindermassage angeboten.
  • Innerhalb eines Kindergartenjahres finden immer wieder Nachmittagsangebote für Eltern und Kinder statt, welche die Eltern zur Nutzung verschiedener Entspannungsmöglichkeiten anregen, z.B. Bastelnachmittage, Eltern-Lesezeit, Entspannungsnachmittag.

8.2.4 Allgemein

Zur Gesunderhaltung von Körper, Geist und Seele finden in unserer Einrichtung auch Aktivitäten statt, die sich nicht konkret nur einem der drei Bereiche Ernährung, Bewegung, Entspannung zuordnen lassen. Diese sind jedoch ein wichtiger Bestandteil unseres Angebotes zur Gesundheitsförderung. Dazu zählen:

  • Unsere Zusammenarbeit mit dem zahnmedizinischen Dienst des Rhein-Sieg-Kreises im Rahmen des Programmes „Gesund mit Biss“, welches Kindern und Eltern richtige Mundhygiene erklärt und Anleitung zur praktischen Umsetzung gibt.
  • Im Laufe eines Kindergartenjahres finden verschiedene Thementage statt, welche Aspekte der Gesundheitsförderung beinhalten, z.B. Osterfrühstück mit Eiersuche, Sommerfest, Fest der Sinne.
  • Unser „Fest der Sinne“ wird zum Ende eines Kindergartenjahres gefeiert und führt noch einmal alle drei Bereiche der Gesundheitsförderung zusammen.
  • Im Vorschuljahr finden zusätzliche Angebote, wie z.B. Erste Hilfe – Kurs, Besuch des Mundhygieneraumes des zahnmedizinischen Dienstes, Bibliotheksführerschein (BibFit) und Verkehrserziehung, statt.
  • Als Familienzentrum bieten wir auch den Eltern verschiedene Möglichkeiten bzw. Anregungen für ein „gesundes Leben“. Dazu gehören z.B. Yoga für Eltern und Kinder, Fitness für Frauen, Erste Hilfe – Kurs für Eltern sowie diverse Elternabende zu spannenden Themen. Es steht auch ein Werk- bzw. Kreativraum zur Verfügung, der für vielseitige Kunst- und Gestaltungsangebote von Eltern und Kindern genutzt werden kann. Die Kosten für diese Angebote werden z.T. vom Familienzentrum getragen.
  • Informationsmaterial liegt bzw. hängt an einem zentralen Platz aus. Außerdem informieren wir im Internet auf unserer Homepage (www. Seelkirchen.de) über gesundheitsfördernde Themen.
  • Das Thema Gesundheitsförderung ist ein regelmäßiger Bestandteil unserer Mitarbeiterbesprechungen (alle 2 Wochen).

8.3 Elternbrief "Gesundheitsförderung"

Liebe Eltern,

im Rahmen unseres Projektes „KITA Vital“ beschäftigen wir uns mit Bewegung, Entspannung und Ernährung. Wir möchten als gesundheitsfördernde Einrichtung besonders die Gesundheit der Kinder in den Mittelpunkt stellen. Dazu gehören neben den Elementen zur Bewegungsförderung (Turnen, Bewegungsbaustelle, tägliches Spiel auf dem großzügigen Außengelände, …) und zur Entspannung (Vorlesen, Singen, Massage, sich zurückziehen können, …) auch die Elemente zur gesunden Ernährung (Obst- und Rohkostteller, Trinkstation, Müslitag, vollwertiges Mittagessen, …) und die Elemente zur Gesundheitsförderung, die nicht nur von uns sondern insbesondere von Ihnen beeinflusst werden. Zu den Elementen, die Sie beeinflussen, gehört u.a. das Frühstück, welches Sie täglich in die Kindergartentasche Ihres Kindes geben, aber auch Ihr Umgang mit der Situation, dass Ihr Kind vielleicht auch mal krank ist. Zu diesen beiden Aspekten der Gesundheitsförderung möchten wir gerne ein paar Hinweise geben, die uns in unserem Bemühen, zur Gesundheit der Kinder beizutragen, unterstützen.

FRÜHSTÜCK

In die Frühstücksdose gehören Brote jeglicher Art mit Käse, Quark oder Wurst, Rohkost, Obst, Müsli, Naturjoghurts evtl. mit frischem Obst angerührt. Kuchen und Süßes bleiben in der Einrichtung entweder mal dem Nachtisch oder aber dem Geburtstag Ihres Kindes vorbehalten. Besonders hinweisen wollen wir an dieser Stelle auf sogenannte „Kinderprodukte“, wie Actimel, Milchschnitte, Fruchtzwerge, Nuss-Nougat-Creme, etc., welche in unserer gesundheitsfördernden Einrichtung unerwünscht sind. Nicht nur die Zähne werden es Ihnen langfristig danken, sondern auch Ihre Kinder, die später nicht mit Folgen aus Fehlern in jungen Jahren, wie z.B. Karies und Tendenz zu Übergewicht, umgehen müssen. Sollten die Kinder unbedingt Süßes mitnehmen wollen, so weisen Sie auf die Kindergartenregeln hin und erlauben Ihrem Kind ab und an zu Hause etwas, natürlich danach Zähneputzen …

KRANKE KINDER

Wann ist ein Kind krank? Wie lange ist ein Kind bei welcher Infektion krank? Dazu gibt es sicher keine allgemeingültigen Regeln. Anhaltspunkte gibt das Empfinden des Kindes. Auf keinen Fall darf ein Kind mit Fieber oder ansteckenden Infekten in die Einrichtung. Nicht jeder Schnupfen ist so schlimm, dass das Kind nicht kommen kann, wenn aber der Schnupfen noch eitrig grün aus der Nase läuft, sollte das Kind auch aus Rücksicht anderen Kindern gegenüber noch nicht sofort wieder kommen, sondern zunächst vielleicht noch ein paar Tage zu Hause genesen. Auch wenn ein Antibiotikum gegeben wird, sollten Sie gut mit Ihrem Arzt absprechen, inwieweit das Kind noch eine Genesungszeit zu Hause benötigt, anstatt unter Medikamenteneinfluss und noch nicht wirklich wieder fit sich schon wieder im Trubel der Gruppe behaupten muss. Natürlich haben wir Verständnis für berufstätige Eltern, für die es manchmal schwierig ist, die Ihnen zustehenden Tage zur Pflege Ihres kranken Kindes beim Arbeitgeber geltend zu machen. Nichtsdestotrotz sollten Sie sich das ein oder andere Mal in die Lage Ihres Kindes versetzen und sich vorstellen, dass Sie morgens zur Arbeit gehen und den Tag im Büro durchstehen müssten, obwohl Sie nachts erbrochen haben… Uns ist im Hinblick auf die Gesundheit aller Kinder unserer Einrichtung ein sensibler Umgang mit dem Thema „Krankheit“ wichtig. Ebenso sind manche Krankheiten wichtig zu wissen, da auch schwangere Frauen entweder als Mütter oder Besucher unsere Einrichtung betreten, und eventuell  das ungeborene Leben gefährdet ist. Daher bitten wir unbedingt um Information, wenn Ihr Kind erkrankt ist.

Wir hoffen, Ihnen mit diesen Hinweisen zu beiden Themen mehr Handlungssicherheit gegeben zu haben. Bei Fragen oder Anregungen sprechen Sie uns gerne an!

In diesem Sinne wünschen wir eine gesunde Zeit:  Das Team von „Seelkirchen“

8.4 Weitere Informationen