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Klebestreifen

Konzept der Tageseinrichtung für Kinder "Seelkirchen" e.V.

3. Rahmenbedingungen

3.1 Allgemein

Unsere Einrichtung liegt ca. 2 km von  Neunkirchen entfernt, in ländlicher Umgebung im Ortsteil Birkenfeld. Wir befinden uns im Gebäude der ehemaligen Volks- und Sonderschule von Birkenfeld.

Wir beherbergen Kinder im Alter von 10 Monaten bis zum Eintritt in die Grundschule. Bis Juli 2007 wurden in zwei großen altersgemischten Gruppen auch Hortkinder betreut.

Geöffnet haben wir montags bis donnerstags von 07:00 Uhr bis 17:00 Uhr und freitags von 07:00 Uhr bis 16:00 Uhr. Die Betreuungszeit richtet sich nach den Buchungszeiten der Eltern und gestaltet sich folgendermaßen:

  • 35 Stunden Buchungszeit 07:30 Uhr - 14:30 Uhr (Blocköffnung)
  • 45 Stunden Buchungszeit 07:00 Uhr - 17:00 Uhr (Freitags bis 16:00 Uhr)

Frau Gisela Lenzgen leitet die Einrichtung und ist vom Gruppendienst freigestellt.  Stellvertreterinnen sind Frau Gabriele Kothen und Frau Daniela Schmidt. In jeder der vier Gruppen arbeiten ausgebildete Erzieherinnen, z. T. mit Zusatzqualifikationen (Psychomotorik, Sprache, Praktikantenanleitung) und alle mit Fortbildungen in den verschiedensten Bereichen (z.B. Kinder unter drei Jahren, Entspannung, Gesundheitsförderung, Gewaltprävention, Hochbegabung,  ...).

In den Kernzeiten stehen den Kindern in jeder Gruppe 2 bis 3 Erzieherinnen zur Verfügung, während in den Randzeiten am Morgen und am Nachmittag nur eine Erzieherin der Gruppe anwesend ist.

Wir sind ein Ausbildungsbetrieb. PraktikantInnen bieten wir gerne die Möglichkeit, sich Einblick in den Beruf der Erzieherin und den Alltag in unserer Einrichtung zu verschaffen (siehe Ausbildungskonzept).

Drei hauswirtschaftliche Mitarbeiter/innen sind für die Küche zuständig, in der das Mittagessen für die  Kinder täglich frisch zubereitetet wird. Dabei achten wir auf eine gesunde und ausgewogene Ernährung. Wir berücksichtigen die besonderen Bedürfnisse von Allergikern, chronisch kranken und religiös gebundenen Kindern.

Reinigungskräfte sorgen täglich für die Sauberkeit in allen Räumen.

3.2  Neue Kinder in der Tageseinrichtung

3.2.1 Eingewöhnungsphase

Beim Kindergarteneintritt handelt es sich nicht um ein zeitlich eng begrenztes Ereignis, sondern um einen längerfristigen Prozess von Veränderungen. Der Kindergarteneintritt findet nicht nur am ersten Tag statt, sondern er beginnt mit der Vorbereitung der Familie auf den Kindergartenbesuch und endet mit der abgeschlossenen Eingewöhnung. In unserem Konzept berücksichtigen wir bindungstheoretische Hintergründe. Der Bindungsaufbau wird aktiv von Seiten der Erzieherin gestaltet. Im Folgenden nun die Eckpunkte der Eingewöhnungsphase.

3.2.2 Anmeldegespräch

Die Mutter und / oder der Vater kommt in Begleitung des Kindes in die Einrichtung und erfährt in einem Gespräch alles Wichtige über die Einrichtung (Öffnungszeiten, Gruppenstruktur, personelle Ausstattung, pädagogische Ausrichtung, Tagesablauf…). Nach dem Gespräch folgt ein Rundgang durch unser Haus und die einzelnen Gruppen. Eltern und Kind erhalten einen ersten Eindruck von unserer Tageseinrichtung und können sich in späteren Gesprächen darauf beziehen.

3.2.3  Elternabend für neue Eltern

Anfang des Jahres erhalten Eltern die Zusage zur Aufnahme ihres Kindes. Im Frühjahr findet dann der erste Elternabend für diese "neuen Eltern" statt.
Bei diesem Elternabend erhalten die Eltern die Betreuungsverträge und alle weiteren relevanten Unterlagen.
Es wird bekannt gegeben, in welche Gruppe die einzelnen Kinder kommen. Bei der Aufteilung der Kinder wird auf eine ausgewogene Verteilung in Bezug auf Alter, Geschlecht und Betreuungsart geachtet.
Anschließend erhalten die Eltern von den jeweiligen Erzieherinnen der Gruppe in den Gruppenräumen ihrer Kinder weitere Informationen. Beim  gegenseitigen Kennen lernen kann auf alle wichtigen Fragen der Eltern eingegangen werden.

3.2.4  Erstgespräche der Gruppenleiterin mit Eltern

Die Art und Weise der Eingewöhnung wird im Einzelgespräch besprochen. Die Erzieherin notiert sich wichtige individuelle Informationen zum Kind: z.B.  Vorerfahrungen, Rituale, Schlafgewohnheiten, Ruhephasen, Essgewohnheiten, Besonderheiten und Sauberkeitserziehung. Diese Aspekte werden besonders in der Eingewöhnungszeit berücksichtigt. Auch auf Sorgen und Ängste der Eltern wird einfühlsam eingegangen. Eventuell werden Hilfen angeboten, den Trennungsprozess positiv zu bewältigen.
Da viele Aspekte (wie z.B. Ablöseverhalten, Bindungsfähigkeit…) die konkrete Dauer und Gestaltung der ersten Tage in unserer Einrichtung beeinflussen, werden auch diese thematisiert.

3.2.5  Schnuppertage

In der Eingewöhnungsphase der Kinder orientieren wir uns an der Bindungstheorie von Laewen. Konzeptionell wird dabei ein Beziehungsdreieck zwischen dem Kind, dessen vertrauter familialer Bezugsperson (Elternteil) und der Fachkraft zugrunde gelegt. Für die erfolgreiche Bewältigung der Eingewöhnung werden die Eltern aktiv eingebunden. In den ersten Schnuppertagen hält sich das Kind in Gegenwart der vertrauten Bindungsperson (d.h. Elternteil) nur für kurze Dauer in der Einrichtung auf. Die Zeit wird allmählich gesteigert. In Begleitung der Eltern bzw. eines Elternteils gewöhnt sich das Kleinkind in einem längerfristigen Prozess an die neue Umgebung und an die neuen Personen: die Fachkraft als prospektive Vertrauen gebende Bindungsperson und die anderen Kinder und Fachkräfte. Für diese Eingewöhnungszeit ist eine bestimmte Fachkraft konstant für das Kind verfügbar. Am Verhalten des Kindes und seinen Äußerungen von Zufriedenheit und Überforderung orientieren sich Aufnahme und Dauer von Kontakten. Der Eingewöhnungsprozess endet, wenn das Kind eine sichere Bindungsbeziehung zur Fachkraft aufgebaut hat und diese ihm als sichere Basis für die Erkundung der neuen Umgebung dienen kann (Laewen et al., 2000a).

Für uns heißt es, dass wir eine vertrauensvolle Basis für die Eltern und Kinder schaffen. Eltern geben dem Kind durch ihre Anwesenheit Sicherheit. Sie sollten aber möglichst eine Beobachterrolle einnehmen und dem Kind so die Möglichkeit geben, eine Beziehung zu den Erzieherinnen aufzubauen.
Die Schnuppertage finden meist im Mai, Juni und Juli statt. Anzahl und Dauer der Termine werden individuell mit den Eltern abgesprochen. Zu jedem Termin werden nicht mehr als 2 neue Kinder mit je einem Elternteil oder einer anderen vertrauten Bezugsperson eingeladen.

Die Bezugsperson hilft dem Kind, sich behutsam an die neuen Erwachsenen, die neue Umgebung und die vielen Kinder zu gewöhnen.

3.2.6 Erste Tage zu Beginn des Kindergarteneintritts

Die neuen Kinder einer Gruppe werden nicht alle gleichzeitig am ersten Kindergartentag nach den Ferien aufgenommen. Die Aufnahme erfolgt nach Absprache mit den Eltern. Nur so ist es möglich, jedem Kind die größtmögliche Aufmerksamkeit zu schenken und individuell auf die Kinder und Bezugspersonen einzugehen, um die Beziehung zu vertiefen.
Die Erzieherin beobachtet das einzugewöhnende Kind sehr aufmerksam. So kann sie auf kindliche Signale und Bedürfnisse angemessen reagieren. Es werden Spiel- und Beziehungsangebote gemacht. Die Autonomie des Kindes wird gewahrt. Gruppenregeln werden in den ersten Tagen immer wieder mit den Kindern besprochen, je nach Alter der Kinder aber auch flexibel gehandhabt. Unter Umständen muss auch unter den Kindern vermittelt werden, welche Regeln für jüngere Kinder noch nicht gelten oder aber anders umgesetzt werden. Rituale geben den Kindern Sicherheit.
Während der Eingewöhnung legen wir Wert auf einen regen Austausch mit den Bezugspersonen. Diese Gespräche finden je nach Bedarf in Form von Tür- und Angelgesprächen oder Termingesprächen statt.

3.3  Gestaltung der Umgebung

In jeder Gruppe gibt es verschiedene ausreichend große Spielbereiche, in denen alle Sinne der Kinder angesprochen werden. Es gibt ruhigere Bereiche (Leseecke, Kuschelecke), in die Kinder sich zurückziehen können, und aktive Bereiche, wie Kreativbereich und Bauecke. Ein reichhaltiges und interessantes Materialangebot mit Aufforderungscharakter steht den Kindern zur Verfügung. Spielmaterialien können alle Kinder nutzen, wobei die Kinder nach Bedarf individuell begleitet werden.
In den Sanitärräumen werden Hocker für kleinere Kinder bereitgehalten, um die Selbständigkeit zu unterstützen.  Wickelmöglichkeiten für jüngere Kinder sind in jeder Gruppe vorhanden.

Unser großzügiges Außengelände mit vier verschiedenen Bereichen bietet den Kindern eine Vielzahl von Aktivitäten, um ihren starken Bewegungsdrang auszuleben. So stehen den Kindern sowohl unterschiedliche altersentsprechende Fahrzeuge zu Verfügung, als auch verschiedenste Spielgeräte wie z.B. Rutschen, Wackelbrücken, Kletterstangen, Kletterwand, Wippe, Schwebebalken, Trampolin, Schaukeln, Stelzenparcours, Kletterhäuschen, Erdhügel und Sandkasten.

3.4  Begleitung während der Mahlzeiten

Essen und Trinken ist mehr als Nahrungsaufnahme. Die Atmosphäre, die die Kinder während des Essens erleben, beeinflusst ihre Ernährungsgewohnheiten und Fähigkeit, Essen zu genießen.
Sich gegenseitig zu helfen und zu unterstützen spielt - nicht nur - beim Essen  eine wichtige Rolle. Gegenseitiges Unterstützen von "Groß" und "Klein" hilft voneinander zu lernen und an seinem Handeln zu wachsen. Das Erlernen des selbständigen Auftuns und Einschenkens der Speisen und Getränke sowie selbständiges Essen und Trinken fördert nicht nur die Selbständigkeit, sondern stärkt auch das Selbstvertrauen der Kinder in ihr eigenes Handeln. Die Kinder werden dabei von der jeweiligen Erzieherin begleitet und unterstützt.
Das Frühstück bringen die Kinder von zu Hause mit und können es nach Bedarf im Verlauf des Vormittages zu sich nehmen. Einmal wöchentlich findet in jeder Gruppe ein Müslitag statt. Regelmäßig findet ein gemeinsames Frühstück statt, bei dem wir besonders auf gesunde Zutaten achten.
Kinder, die über Mittag betreut werden, erhalten eine in der Einrichtung frisch zubereitete Mahlzeit. Auf die Bedürfnisse der Kinder in Bezug auf ihre Essgewohnheiten gehen wir individuell ein.

3.5  Ruhephasen

Zwischen 12:30 Uhr und 14:00 Uhr ist allgemein eine ruhige Phase in unserer Einrichtung.

Die jüngeren Kinder ruhen nach Absprache mit den Eltern aus. Es steht in jeder Gruppe ein Schlafraum mit kleinen Betten zu Verfügung, die für jedes einzelne "Schlafkind" gekennzeichnet sind. Durch leise Entspannungsmusik und eine beruhigende Atmosphäre finden die meisten Kinder in den Schlaf, während andere leise ausruhen. Auch in Bezug auf ihre Schlafgewohnheiten (Rituale, Uhrzeit, …) gehen wir individuell auf die Kinder ein.

Kinder, die in der Gruppe bleiben, werden angeleitet, in dieser Zeit ruhigen Spielen und Beschäftigungen nachzugehen.

3.6  Sauberkeitserziehung / Hygiene

Das Sauberwerden ist ein individueller Reifungsprozess, der Schritt für Schritt abläuft. Das bedeutet für uns:

  • Kindgerechte Toiletten und Waschgelegenheiten
  • Wickelraum
    • große Wickelfläche
    • Treppe
    • Badewanne
  • Box mit persönlichen Wickelutensilien für Kinder, die noch gewickelt werden
  • Wechselwäsche

Dazu gehören aber auch, das tägliche Zähneputzen nach dem Mittagessen und selbstverständlich das Händewaschen am Morgen nach Betreten der Einrichtung, nach jedem Toilettengang und vor jeder Mahlzeit.

3.7  Exemplarischer Tagesablauf

Einen starren Tagesablauf gibt es in unserer Einrichtung nicht. Die Kinder unserer Einrichtung werden zwischen 7:00 Uhr und 9:00 Uhr gebracht. Sie verbringen den Vormittag in ihrer Gruppe. Dort haben sie die Möglichkeit, sich Spielpartner und Beschäftigung frei zu wählen oder Angebote mit Anleitung wahrzunehmen. Unsere Angebote sind projekt- und altersbezogen. Kleingruppenarbeit findet sehr differenziert statt. Während des Vormittags finden auch Spiel- und Gesprächskreise statt.  Zusätzlich besteht die Gelegenheit sich für ein Bewegungsangebot in der Turnhalle, für eine Spielecke in den Fluren oder den Besuch einer anderen Gruppe zu entscheiden. Den Zeitpunkt des Frühstücks, welches die Kinder von zu Hause mitgebracht haben, wählen die Kinder selbst.

Bei jedem Wetter wird auf unserem weitläufigen Außengelände  gespielt.

Um 11:30 Uhr beginnen die ersten Kinder mit dem Mittagessen. Um 12:30 Uhr essen die übrigen Kinder zu Mittag. Nach dem Mittagessen ruht ein Teil der Kinder aus, während die übrigen Kinder ruhigen Beschäftigungen in ihrer Gruppe nachgehen.

Die Betreuungszeit für Kinder mit einer Buchungszeit von 35 Stunden im Block endet um 14:30 Uhr. Die Betreuungszeit für Kinder mit 45 Stunden Buchungszeit endet um 17:00 Uhr (Ausnahme freitags um 16:00 Uhr).

Am Nachmittag stehen den Kindern die gleichen Spielmöglichkeiten, wie am Vormittag zur Verfügung.

Generell schließt die Einrichtung um 17:00 Uhr (Ausnahme: Freitags um 16:00 Uhr).

Wir achten für die Kinder auf einen ausgewogenen Tagesablauf, welcher aktive und ruhigere Phasen im Wechsel berücksichtigt und gewähren altersgemäße Freiräume in und um unsere Einrichtung.